Dienstag, 18. September 2007

Lieblingsnachtisch


Ich würde fast immer eine Salamistulle einer Tafel Schokolade vorziehen, und in den allermeisten Fällen habe ich nach einem Essen gar keine Lust mehr auf was Süßes.
Aber dieser Nachtisch lässt mich Nachschlag verlangen.
Selbstgemachtes Himbeerbaiser wird mit Jogurt, frischen Himbeeren und Sahne in Gläser geschichtet.
Der süße, knusprige Baiser, trifft auf den frischen Jogurt, dann leckere Himbeeren und noch was cremig-sahniges….
Dieses Dessert verführt nicht nur durch vielfältige Aromen sondern auch durch unterschiedliche Konsistenzen.
Das Baiser ist schnell gemacht: pro Person rechne ich ein Eiweiß. Dieses steifschlagen, Spritzer Zitrone, Löffelchen pürierte Himbeeren (TK funktioniert wunderbar) und 50 gr. Puderzucker mit ruhiger Hand unterheben, damit die Konsistenz bleibt.
Dann in den Ofen mit sehr niedriger Temperatur. Baiser soll trocknen, nicht backen.
Es gibt Leute die lassen ihr Baiser 12 Stunden im Ofen, so weit denke ich selten vor. Bei mir reichen 1, 2 Stunden auf Gasstufe 1.
Ich mache meist die low fat/low calorie Variante mit o.1%igem Jogurt und Cremefine zum schlagen – fast noch stimmiger, denn da wirkt sich das fehlende Fett eher positiv aus, weil der Jogurt ein bisschen säuriger schmeckt als Vollfetter.

Manche Freunde mag man lieber als andere…


Olivier ist einer meiner liebsten Freunde. Er ist nicht nur schlau und mitfühlend sondern auch noch unheimlich witzig.
Er hat aber noch ganz andere Argumente für eine Pole Position auf meiner Freundesliste: sein Vater lebt in Südfrankreich und macht selber Paté.
Eine Dose dieser Köstlichkeit hat er zu einem Essen bei mit mitgebracht und liebevoll mit Radieschen und Petersilie dekoriert, dazu gab es Baguette.
Voilá: eine ganz vorzügliche Vorspeise. Die Paté ungleich schmackhafter als gekaufte.
Beim Abschied deutete er etwas an von einer ganzen Speisekammer voll von diesen Dosen puren Genusses die auf ihre Verschiffung von Südfrankreich nach Berlin warten.
Der Mann weiß wie man Frauen zum träumen bringt…

Donnerstag, 13. September 2007

Kürbiscremesuppe mit Grapfruitfilets


Es gibt fast nichts schöneres als sich bei Herbstwetter mit einer deftigen Suppe aufzuwärmen. Unsere nette Gartennachbarin hat mir einen wunderbaren gold-orangenen Kürbis geschenkt aus dem ich die erste Kürbissupee der kalten Monate gemacht habe.
Diese Suppe wollte ich allerdings nicht ganz so herbstlich werden lassen, weil ich das Gefühl hatte: eigentlich steht mir noch Sonne zu!
Ich dachte an eine vitaminreiche Infusion von Zitrusfrüchten. Zitrone und Limette waren mir aber zu wenig fruchtig, und da ich noch 3 fette Grapefruits zuhause hatte, habe ich das erdig-gemütliche des Kürbis mit dem frischgepreßtem Saft und den Filets der Grapefruits aufgefrischt. Für eine zusätzliche Dosis Vitamin C sorgt frische Petersilie.
Fertig ist die SpaCuisine mal bodenständig ;-)

Avocadomousse auf Blattsalat mit knusprigem Bacon und frischen Himbeeren


Ich eße sehr gerne Salat - nur satt soll er machen.
Dieser Salat ist auf jedenfall ein Kandidat für ein Hauptgericht - knackiger, grüner Salat, eine luftig-sahnige Avocadomousse, salzig-knuspriger Bacon und frische Himbeeren - eine sehr leckere Kombination die gut sowohl durch die unterschiedlichen Aromen als auch durch die Vielzahl an Konsistenzen funktioniert.
Die Avocadomousse hat einen Hauch Knoblauch und einen ordentlichen Spritzer Limettensaft inne, ihre Konsistenz erhählt Sie durch geschlagene Sahne und Agar-Agar (s.u.).
Das Wichtigste ist hier natürlich eine schöne, unbedingt wirklich reife Avocado. Sie muss auf Druck nachgeben, und zwar nicht nur ein bisschen. Leider scheint es fast unmöglich reife Avocados zu bekommen, deshalb habe ich fast immer eine zuhause rumliegen. Oder ich schaue bei schlechtlaufenden Gemüsehändlern, die haben manchmal auch in der hinterletzten Ecke ein paar reife Avocados unter welken Kräutern versteckt.
Wenn ich ganz verzweifelt bin, gehe ich in den teuersten Bioladen bei mir im Prenzlauer Berg, da sind die Avocados fast unbezahlbar und bleiben deshalb lange liegen, und warten schön reif auf eine Verzweifelte die Bereit ist 2,5 € für sie hinzublättern.

Lavendel-Parmesanmousse auf Blattsalat


Lavendel hat es mir angetan.
Nicht nur im Garten macht er sich gut, auch geerntet ist er in der Küche eine interessante Bereicherung.
Wenn man ihn verarbeiten möchte muss man darauf achten, dass er nicht behandelt worden ist.
Die Lavendeltöpfe aus dem Blumenhandel sind meines Wissens nach alle mit Dingen behandelt worden, die man lieber nicht zu sich nehmen möchte und die auch den Geschmack beeinträchtigen.
Auf der sicheren Seite ist man mit der Ernte aus dem eigenen Garten, aber auch Apotheken, KräuterKühne oder Biostände auf Wochenmärktenärkten bieten Lavendel ohne Chemie an.
Eine Parmesanmousse ist eine wunderbare Sache um einen schlichten Salat zum Hauptgericht zu machen. Gerne mache ich einen Grünen Salat mit Nocken von der Parmesanmousse, Kischtomaten und gerösteten Pinienkernen.
Ich war mir sicher, dass die Kombination Lavendel-Parmesan gut passt, beides intensive Aromen , der Parmesan eher bodenständig der Lavendel ätherisch – schön!
Meine Parmesanmousse besteht aus Sahne, Parmesan und Gewürzen oder Kräutern. Um eine Schöne stabile Konsistenz zu zu erreichne benutze ich Agar-Agar(siehe auch Post weiter unten).
Für 2 Personen habe ich ein Becher Sahne genommen (200ml) ihn mit Salz, Pfeffer und einem Teelöffel gemörsertem Lavendel leicht köcheln lassen, eine Messerspitze Agar Agar dazu, 2 Minuten köcheln und von der Kochstelle genommen, 80 gr. geriebenen Parmesan eingerührt und dann in gefettetet Förmchen, Stunde Kühlschrank und stürzen, fertig!
Keine Angst, bei mir hat das stürzen bis jetzt immer geklappt
Man kann die Mousse auch gut in einer Schüssel machen, mit einem Löffel der immer wieder in heißes Wasser getunkt wird Nocken abstechen. Auch schön!
Es hat sehr lecker geschmeckt, der Lavendel hat die Parmesanmousse einfach einen Tick interessanter, komplexer und vielschichtiger gemacht.

Agar - Agar


Lange habe ich vor Moussetexturen zurückgeschreckt, weil ich die Idee von Gelatine total ekelhaft finde.
Ich bin keine Vegetarierin, aber Gelatine ruft bei mir schlimme Schlachthausbilder hervor – ich führe das mal nicht weiter aus, aber wenn ein bisschen googelt überlegt man sich die nächste Tüte Gummibären doppelt.
Als Alternative habe ich Agar-Agar entdeckt. Agar-Agar ist ein rein pflanzliches Produkt. Es wird aus Algen hergestellt und im asiatischen Raum schon seit 300 Jahren verwendet. Da es teurer ist als Gelatine, wird es in Europa eher selten für die Lebensmittelproduktion verarbeitet.
Keine Angst, es riecht beim anrühren kurz mal nach Meer, ist aber komplett Geschmacksneutral.
Die Verarbeitung ist identisch, ich empfinde Agar-Agar im Gegensatz zu Gelatine als ein ein bisschen potenter, auf 500 ml Masse ca. einen halben, nicht gehäuften Teelöffel.
Zu Beginn habe ich Agar-Agar immer im Bioladen gekauft, bis ich mal drauf gekommen bin es beim Asiaten zu versuchen. Bingo – Agar-Agar superbillig und in den interessantesten Darreichungsformen.
Im Bioladen gabe es nur Pulver beim Asiaten bekommt man auch die ganze, verarbeitete Alge, siehe Bild.
Ps.: Die Bedeutungen des japanische Schriftzeichens von Agar-Agar lassen Lust aufkommen, mehr über diese poetische Kultur zu erfahren: 1. Winterhimmel {m}; winterlicher Himmel {m}. 2. Agar-Agar {mn}; Gelatine {f} aus Rotalgen.